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Noch gut zwei Wochen…

09.06.10

Autor: Yvonne Mechsner | Kategorie: Blog, Inside the Team, Yvonne Mechsner

… dann fahren wir nach Strausberg ins Trainingslager. Oh man, zwei Wochen noch, dann steht das dritte Trainingslager in dieser Saison auf dem Programm. 1. Silberborn (Ende März), 2. Strausberg (Ostern), Strausberg (Ende Juni). Für uns Berliner ist Strausberg ja keine Unbekannte, da wir dort jährlich unser Trainingslager absolvieren. Ich freue mich sehr, dort aber diesmal mit der Natio zu trainieren :-).

Das Kribbeln im Bauch wird auch immer stärker. Der Helm ist da und funkelt mich jetzt (noch ganz nackig) an. Er schreit förmlich nach dem Aufkleber mit dem Bundesadler.

Ein rotes Mundstück und ein schwarzes Scullcap warten auch noch auf die Abholung.

Doch jetzt fängt langsam das große Planen an:

  • Was nehme ich mit ins Trainingslager? Als Berliner hat man ja den Vorteil, dass die nicht mehr benötigten Sachen von jemandem abgeholt werden können. (Doch wer?)
  • Was nehme ich mit nach Schweden? Bei 20kg Freigepäck inkl. Ausrüstung muss das wohl überlegt sein.
  • Geld tauschen. Wieviel Kronen werde ich wohl benötigen? Ach Mensch, warum hat Schweden nicht den Euro, das würde alles viel einfacher machen
  • Ist meine Auslandskrankenversicherung noch gültig?
  • Und ganz wichtig, wer passt auf meine Farm auf? 😉 (Einige werdens verstehen)
    (Anmerkung der Redaktion: Das Hotel hat kostenfreises WLAN und Rechner sollten zahlreich dabei sein.)

Fragen über Fragen, die noch in den verbleibendenen Wochen geklärt werden müssen, um dann ganz „entspannt“ nach Schweden reisen zu können.

Und dann geht’s richtig los. Spätestens beim ersten Spiel, wenn wir zum allerersten Mal in unserem Spieloutfit auf den Platz laufen und die Nationalhymne (ups, die muss ich wohl noch lernen ;-)) hören, wird mich die (An)Spannung fast zerreissen. Aber das wird es Wert sein :-).

Wir sehen uns bald…

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Das Trainingscamp aus meiner Sicht

02.04.10

Autor: Yvonne Mechsner | Kategorie: Allgemein, Inside the Team, Yvonne Mechsner

Ziemlich erkältet trafen ich und meine Teamkolleginnen Steffi und Miri in Silberborn ein. Nach einem kurzem Umweg über Holzminden und dem dortigen Supermarkt ergatterten wir einen Parkplatz direkt vor der Tür. Nach und nach trafen weitere Spielerinnen aus den unterschiedlichen Teams ein. Einige kannte ich sehr gut (Spielerinnen der 1. BuLi), einige kannte ich gar nicht (Spielerinnen der 2. BuLi). Die Bekannten begrüßten sich mit Umarmungen und das Gequatsche ging gleich los. Wenn Frauen zusammenfinden… :-).

Nachdem auch die Leistungssportdirektorin eingetroffen ist, ging es pünktlich um 10 Uhr zum Check-In. In der Reihenfolge des Anmeldens wurden die Zimmer belegt. Ich teilte mir ein Zimmer mit Steffi (BKL) und Sandra und Anja (beide Dresden). Steffi muss sich ziemlich sicher gefühlt haben, mit so vielen Linern in einem Zimmer ;-).

Kurze Zeit später stand schon die erste Theorieeinheit auf dem Programm, getrennt nach Offense und Defense. Ich durfte an der Defense Theorie teilnehmen.
Nach der Theorie ging es dann mit Upper Pads schon raus. So schön das Wetter am Vormittag war, so schlecht wurde es zum Nachmittag. Regen, Blitz und Donner verkürzten das erste Training, so dass es im Anschluss gleich wieder ans theoretische ging. Auch nach dem Abendessen war mit der Theorie noch nicht Schluss. Langsam machte sich die Müdigkeit breit und die Aufnahmefähigkeit schwand mit jeder Minute. Schließlich, ich glaub es war so halb 10, durften wir ins Bett. Dem folgte ich sofort :-).

Nächsten Morgen: Theorie, Walktrough, Full Pads Training. Es regnete noch immer, so dass der „Rasen“ nicht mehr als solcher zu erkennen war. Matsch, Matsch und nochmals Matsch. Wenn man nicht feststeckte, rutschte man aus. Naja, die Bedingungen waren ja für alle gleich. So langsam stellte sich bei mir ein Gefühl ein, dass ich vorher nicht kannte. Ich hatte Konkurrenz auf meiner Positon und zwar richtig gute. Ich musste alles geben und zeigen, was ich konnte. Jedes Wort der Trainer wurde analysiert und im Kopf hinterfragt: „Was meint er jetzt damit?“ „War das gut oder schlecht?“. Mit diesem Gefühl ging ich jeden Abend schlafen. So ist das also, wenn die eigene Leistung außerhalb des eigenen Teams von neutralen Coaches bewertet wird. Oh man… damit musste ich erstmal klarkommen. Trotzdem kam der Spaß bei den Scrimmages nicht zu kurz.

Samstagabend gab es denn noch überraschend Einzelgespräche mit den Postioncoaches. Mir war extrem mulmig zumute. Was erwartet mich? Was wird er mir sagen? Bin ich gut, muss ich das nächsten Tag nochmal beweisen. Bin ich schlecht, muss ich mich auch beweisen und bin evtl. gehemmt durch die Kritik. Das ist hart. Am Sonntag, dem letzten Tag gab es dann das Abschluss-Scrimmage. Auch dort wurde man nochmals daran erinnert, dass dies hier die letzte Chance ist sich zu beweisen.
Mit jedem Fehler, den ich begangen habe, wurde das Gefühl schlechter. „Ist das jetzt das Ende?“ Anderseits kommt dann aber der Spaß hervor, der Football für mich ja ist. Daher spielte ich frei von der Leber, nach Instinkt. Nach 36 Plays wurde dann das Ende des Camps verkündet. Jetzt ist alles geschehen, jetzt lässt sich nichts mehr ändern. Die Coaches haben entschieden oder werden noch im anschließenden Coaches Meeting entscheiden.

Fazit: Es war eine neue Erfahrung mit so vielen guten Spielerinnnen zusammen zu trainieren. Es war eine neue Erfahrung sich Konkurrenz gegenüber zu sehen. Und es war aber auch eine neue Erfahrung, wie Football Deutschland zusammenbringt und wie freundschaftlich die Spielerinnen untereinander waren. Ein riesengroßes Lob geht auch an die Orga und das Staff Team. Christiane hatte immer ein offenen Ohr und man konnte sich mit jedem Anliegen an sie wenden. Man musste sich um nichts kümmern, es wurde für alles gesorgt. Ich fühlte mich rundum sehr gut betreut. Vielen Dank.

PS: Ich bin dabei und freue mich schon wahnsinnig mit all den guten Spielerinnen zusammen auf dem Feld zu stehen. 🙂

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